Ode an die Freiheit

Die Generation 2009 hat ein großes Problem, oder etwa nicht?
Sie hat jeden Tag, jeden Morgen, einen Strauß voller Freiheiten in der Hand, und weiß nicht, an welcher Blume sie zuerst riechen soll.
pic
Kommt der eine gerade aus China, geht der andere nach Mexiko, während der weitere sich bereits darauf vorbereitet wieder zu gehen. Die Adresse in Spanien nicht vergessen, wegen der Postkarte. Die E-Mail nach Tokyo noch rechtzeitig raus, der Kollege in Hagen ist schon ein recht langweiliger Schnösel.

Was irgendwie so einfach klingt, ist zwar Realität, aber auch Krampf und zweifelhafte Illusion zugleich.
pic
Was heute ganz normal erscheint, wäre vor einiger Zeit undenkbar, und hätte auch nicht die Konsequenzen wie heute.

Ist es nun Vor- oder Nachteil, dass die Vielfalt an Möglichkeiten jederzeit griffbereit wartet. Was ist mit den Dingen, auf die man sich früher besinnt hat: Familie, Freunde? Ist das alles Schnee von gestern, oder rücken durch die Dynamik des Lebens gerade diese Aspekte in einen ganz anderen Fokus, ein ganz anderes Licht? Vermutlich muss eben das, jeder für sich beantworten.
pic
Jedoch merken wir ganz deutlich, dass jenes was uns sonst so wichtig war, sieht heute anders aus. Und um es zu bewahren, muss die Generation 2009 weitaus mehr investieren, als es die Generationen vor uns tun mussten. Mehr investieren, um das zu bewahren, um alles zu bewahren. Muss sie das? Oder muss sie sich einfach nur manchmal ein paar ganz einfache Fragen stellen, wie z.B. “warum”, “wofür”, “weshalb”?
pic
Ich kann ihn morgens anrufen, ihr mittags eine E-Mail schicken, von denen abends eine SMS lesen; aber ich kann sie nicht in den Arm nehmen, ihm nicht die Hand schütteln zur Begrüssung und meinem eigenen Bruder nicht in die Augen sehen, wenn er das Gespräch sucht und braucht.
pic
pic
Wohin laufen wir eigentlich, oder wovor laufen wir davon?
Was suchen wir eigentlich, oder was haben wir überhaupt auf dem Weg hierhin verloren?
Wann hören wir damit eigentlich auf, oder wann fangen wir mit dem anderen endlich an?
pic
Was bedeutet es, wenn ich dem Gedankenstrom folge und mich auf meinem Sterbebett sehe und feststellen muss, dass ich bereue? Bereue, dass ich die Welt entdecken wollte, dabei nicht mich entdeckt habe? Bereue, dass ich neue “interessante” Menschen kennenlernen wollte, aber nie herausgefunden habe, wie sich meine Eltern kennengelernt haben? Bereue, dass ich Tannen und Palmen angefassen wollte, aber zu spät meinen eigenen Baum gepflanzt habe.

Lauf lauf Generation 2009. Lauf nur. Doch vergiß nicht ab und an stehen zu bleiben. Und dann, sieh zurück. Näherst du dich mit jedem Schritt deinem Ziel, oder entfernst du dich nur von deinen Wurzeln?
pic
One.
Kop ***

2 Comments

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.